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Pfingsten – das Fest des Heiligen Geistes
Wenn ich im Konfirmandenunterricht frage, was wir an Weihnachten oder Ostern feiern, dann kann ich davon ausgehen, dass die Jugendlichen die Antwort kennen. Auch Pfingsten ist ein Fest in unserem Kirchenjahr und Kinder, Jugendliche sowie viele Arbeitnehmer freuen sich über ein langes freies Wochenende. Aber hier ist die Antwort, was wir da eigentlich feiern, etwas schwieriger.
Das zweite Kapitel in der Apostelgeschichte berichtet davon, dass die Zwölf beieinander waren, als ein Brausen vom Himmel her kam. Der Heilige Geist erfüllte sie, sodass sie nicht nur den Mut hatten, ihren Rückzugsort zu verlassen, sondern er befähigte sie, von dem zu erzählen, was sie mit Jesus erlebt hatten.
Das Besondere daran war, dass die Menschen um sie herum, die Jerusalem aufgesucht hatten, aus allen möglichen Ländern kamen und deshalb auch in unterschiedliche Sprachen redeten. Trotzdem konnte jeder von ihnen verstehen, was die Zwölf erzählten!
Petrus, der schon in den Evangelien eine besondere Rolle unter den Jüngern eingenommen hatte, fing an zu predigen, und vielen Menschen gingen seine Worte „durchs Herz“. Als Folge, so heißt es weiter, ließen sich auf einen Schlag 3000 Menschen taufen, weshalb man das Pfingstfest gern auch als Geburtstag der Kirche bezeichnet. „Herzlichen Glückwunsch!“, kann man also sagen.
Seitdem sind fast 2000 Jahre vergangen und „Herzlichen Glückwunsch“ sagen wir im Mai wiederholt Menschen aus unserer Gemeinde:
Zunächst am 5. Mai, wenn 22 Jugendliche nach knapp zwei Jahren Konfirmandenzeit feierlich eingesegnet werden. Hier werden wir ebenfalls um den Heiligen Geist bitten für diese Heranwachsenden, die mit 14 Jahren nicht nur in unserer Kirche wahlberechtigt sind, sondern nun z.B. auch das Patenamt übernehmen können.
Gesegnet zu werden für einen neuen Lebensabschnitt, in diesem Fall als „mündige Christen“, das ist ein guter Brauch. Aus Erfahrung kann ich sagen: Mit Gottes Segen lebt es sich leichter, denn er vergewissert uns, dass Gott an unserer Seite ist, was auch geschieht!
Zwei Wochen später, passenderweise am Pfingstsonntag, stehen dann andere Menschen im Gottesdienst vor dem Altar. An diesem Tag werden wir nämlich die ausscheidenden Kirchenvorsteherinnen entpflichten und ihnen für den zurückliegenden Dienst danken. Die neuen Kirchenvorsteher und Kirchenvorsteherinnen führen wir wiederum in ihren Dienst ein. Und damit sie für die verantwortungsvolle Aufgabe gut gerüstet sind, gehört es auch in diesem Fall dazu, um den Beistand des Heiligen Geistes zu bitten und die Ehrenamtlichen zu segnen.
Während der auferstandene Jesus noch vierzig Tage lang mit den Jüngern zusammen war, um an Himmelfahrt zu Gott zurückzukehren, so ist der Heilige Geist seit dem ersten Pfingstfest geblieben.
Gern wird er als eine weiße Taube dargestellt, eine Verbindung zwischen Himmel und Erde: Die bunten Strahlen, die von der Taube auf dem (Titel-) Bild ausgehen, erinnern mich zudem an as Pfingstwunder, das dafür sorgt, dass Menschen aus aller Welt die christliche Botschaft verstehen können.
Die Vielfalt des Christentums wird dadurch ebenfalls abgebildet, beispielhaft auch durch die drei Kirchen, die wir in Rodenberg haben:
Die katholische Kirche Mariä Himmelfahrt, die Selbständige Ev.-Luth. Kirche St. Johannes (SELK) und wir hier in St. Jacobi.
Am Pfingstmontag werden wir gemeinsam auch in diesem Jahr einen ökumenischen Gottesdienst auf der Museumsinsel feiern.
Ich freue mich auf gute Begegnungen mit Ihnen und den Schwestern und Brüdern der anderen Kirchen!
Ihre Pastorin Sandra Schulz